Fachwerkhäuser und der Hang zur Nostalgie

Gutes Raumklima, angenehme Raumhöhe – einfach zum Wohlfühlen

Fachwerk ist altes Handwerk – es gibt heute nur noch wenige Zimmerer und/oder Dachdecker, die tatsächlich das Bauen von Fachwerk erlernt haben. Restaurateure dagegen müssen sich immer wieder um die Pflege und Reparatur der vielen in Deutschland unter Denkmalschutz stehenden Fachwerkhäuser kümmern.

Romantischer Baustil
Fachwerk © Rainer Sturm / pixelio.de

Traditioneller Hausbau

Das Fachwerkhaus hat Tradition. Es entwickelte sich vor einigen Jahrhunderten aus der Pfostenbauweise, und Fachwerkhäuser findet man nahezu überall in Europa. Die zugrunde liegende Bauart folgte verschiedenen Stilen, abhängig von den Jahrhunderten, in denen solche Häuser gebaut wurden. Denn, wer ein Fachwerkhaus bauen ließ, folgte der Mode der Zeit – auch wenn das Haus für viele Generationen Bestand hatte und bewohnt wurde. Die Bauweise ist recht einfach: Tragende Pfosten und Querbalken werden so angeordnet, dass das Skelett eines Hauses entsteht. Zierende Holzbalken können eingepasst werden, und die Zwischenräume werden mit Weidengeflecht gefüllt. Das Ganze wird mit einer Mischung aus Stroh und Lehm ausgefüllt, sodass zwischen den Balken massive Wände entstehen. Wenn die Masse getrocknet ist, kann das Haus verputzt werden und ist fertig.

Wer das romantische Wohnen liebt, der kann beispielsweise ein Fachwerkhaus bauen mit Korte Holzbau, denn glücklicherweise gibt es auch heute die Möglichkeiten dazu. Dabei werden die optischen Vorzüge mit den neuesten Bautechniken kombiniert, sodass auch in Bezug auf Solidität, Isoliermaßnahmen, angewandter Heiztechnik und anderen wichtigen Charakteristiken eine wertvolle Immobilie entsteht.

Warum Fachwerk?

Wer sich beim Hausbau heute dafür entscheidet, ein Fachwerkhaus bauen zu lassen, tut das ganz bewusst. Beton, Kalksandstein, Ziegel und andere Steinbauweisen gehören zu den gängigsten Baumaterialien, die beim Hausbau für die Errichtung vom Rohbau Verwendung finden. Das Holzhaus hat im Laufe der letzten Jahrzehnte viele Liebhaber gefunden. Doch auch das Fachwerkhaus steht wieder im Interesse einer Gruppe von Bauherren, die in dem rustikalen Baustil vergangener Jahrhunderte Gefallen finden. Fachwerkhäuser haben einige Vorteile: Der Materialmix aus Holz und Lehm ist atmungsaktiv. Vor allem ist es aber die diesem Baustil so eigene, unverwechselbare Optik, die das Fachwerkhaus so sehr von anderen Bauweisen unterscheidet.

Das Haus ist zwar im Grunde genommen gut isoliert und gedämmt, aber es wird nie zu einem Feuchtigkeitsstau kommen. Schimmelbefall, nasse Wände oder ein im Winter zu trockenes Raumklima sind also kein Problem. Ein anderer wichtiger Aspekt ist der des Umweltschutzes. Holz ist ein nachwachsender Rohstoff, Weide ebenfalls. Lehm gibt es hierzulande ausreichend, und Stroh ist letztendlich ein Abfallprodukt aus dem Getreideanbau. Ein Fachwerkbau lässt sich also denkbar umweltschonend errichten und gegebenenfalls auch wieder entsorgen. Bauabfälle sind kein Sondermüll, und die kurzen Transportwege für die Materialien (schließlich ist alles in Deutschland erhältlich) schonen die Umwelt ebenfalls.

Beschauliche Altstadt
Foto: © bildpixel / pixelio.de

Und wie steht es um alte Bestände?

Natürlich muss man nicht gleich ein Fachwerkhaus bauen – man kann auch eines kaufen. Es gibt ausreichend Bauten aus den letzten sieben Jahrhunderten, die in mehr oder weniger gutem Erhaltungszustand sind. Fachwerk sanieren ist nicht einfach, aber wie bei allen unter Denkmalschutz stehenden Gebäuden wird das staatlich bezuschusst. Wichtig ist, dass die Arbeiten von Experten erledigt werden. Wer sich für Fachwerk interessiert und die Chance hat, ein solches Haus zu erstehen, der sollte sich beim Bürgeramt (Abteilung Bauen) informieren, ob und welche Auflagen für eine eventuelle Sanierung bestehen und wie im weiteren Verlauf vorzugehen ist. Speziell ausgebildete Handwerker können Fachwerkbauten in ihren Originalzustand versetzen, wenn das gewünscht ist, oder sie soweit erhalten, dass die Häuser bewohnbar bleiben.

Häufig heißt das allerdings, dass nur das tragende Skelett erhalten bleibt und die Lücken mit Mauerwerk aufgefüllt werden. Das entspricht zwar nicht dem originalen Zustand, ist aber zulässig und gilt als haltbarer und kostengünstiger. Der Unterschied ist nach dem Verputzen nicht mehr sichtbar. Sanierte Fachwerkbauten haben übrigens einen recht hohen Wert. Es handelt sich dabei um besonders begehrte Immobilien, die liebenswert und häufig in attraktiven Altstadtlagen zu finden sind.

3 Gedanken zu „Fachwerkhäuser und der Hang zur Nostalgie“

  1. Ich finde Fachwerkhäuser super! Leider gibt es die in meiner Umgebung nur selten. Aber da bekomm ich immer nostalgische Gefühle. Bin gerade am überlegen, ob ich mir einfach etwas Nostalgie in mein Wohnzimmer holen soll..und hab bei verschiedenen Online Möbel Shops gesucht. Heute hab ich noch vor auf einen Flohmarkt zu schauen und hoff ich finde ein paar nette Sachen.
    lg Marion

  2. Mein Mann und ich waren in einem der Musterhäuser von Deutsche Landhaus Klassiker und waren beeindruckt! Mein Mann und ich werden uns auch bald unser Traumhaus dort zusammenstellen! Im Internet sind sie unter http://www.dlk-melle.de zu finden. Ich kann nur jedem, der ein Fachwerkhaus bauen möchte empfehlen sich mal auf Ihrer Seite umzusehen. Es sind echt wunderschöne Häuser dabei.

  3. Ich war kürzlich in Quedlinburg, dort stehen sage und schreibe mehr als 2000 Fachwerkhäuser. Wie krumm und schief dort gebaut wurde… und es steht immernoch. Absolut sehenswert!

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