Welche Vorteile bietet der Vorfinanzierungskredit?

Wer sich ein Grundstück oder eine Immobilie zulegen möchte, bevor der Bausparkredit zuteilungsreif ist, ist auf die Unterstützung seitens einer Bank oder eines anderen Kreditinstituts angewiesen. Mit einem Vorfinanzierungskredit ist es möglich, einen entsprechenden Kauf vorzunehmen, noch bevor der Bausparkredit zur Verfügung steht. Welche Vorteile und Risiken sich aus einem Vorfinanzierungskredit ergeben und für wen sich diese Strategie lohnt, erläutert dieser Artikel.

Aufgaben eines Vorfinanzierungskredits

Ein Vorfinanzierungskredit dient dem Kauf von Grundstücken oder Immobilien, bevor ein Bausparvertrag zuteilungsreif ist. Wer beispielsweise ein interessantes Grundstück mit einem tollen Garten oder in einer attraktiven Lage findet, möchte dieses in der Regel sofort erstehen. Wenn der Bausparvertrag allerdings erst in einem Jahr zuteilungsreif ist, besteht die Gefahr, dass ein anderer Interessent das Grundstück kauft. Um diesem Risiko zu Ende gehen, kann ein Vorfinanzierungskredit aufgenommen werden, um das gewünschte Grundstück sofort erwerben zu können.

Des Weiteren bietet ein Vorfinanzierungskredit Zinssicherheit. Im jeweiligen Kreditvertrag können günstige Kreditzinsen festgeschrieben werden, sodass die Nutzer während der gesamten Kreditlaufzeit davon profitieren. Auf diese Weise ist es möglich, eine Immobilie oder ein Grundstück zu finanzieren, während die Zinsen noch ausgesprochen niedrig sind. Wer erst warten muss, bis der Bausparvertrag zuteilungsreif ist, läuft Gefahr, dass bis dahin die Zinsen am Markt steigen.

Für wen eignet sich ein Vorfinanzierungskredit?

Ein Vorfinanzierungskredit eignet sich für alle, die kurzfristig und für einen überschaubaren Zeitraum Geld für die Finanzierung einer Immobilie oder eines Grundstücks benötigen. Das liegt daran, dass ein solcher Kredit mit hohen Zinsen einhergeht. Hinzu kommt, dass bei einem Vorfinanzierungskredit in der Regel keine Tilgungsraten gezahlt werden, durch die sich die Zinslast reduzieren würde. Deswegen sollte eine solche Lösung nur dann genutzt werden, wenn innerhalb kürzester Zeit auf das Geld des Bausparvertrags zurückgegriffen werden kann.

Grundsätzlich ist es allen Interessenten möglich, einen Vorfinanzierungskredit aufzunehmen. Das liegt daran, dass durch den Kauf eines Grundstücks oder einer Immobilie ein Wert entsteht. Auf diesen können die Banken und Kreditinstitute zurückgreifen, wenn der Kredit nicht bedient werden kann. Sowohl junge Paare als auch Familien oder Alleinstehende haben so die Möglichkeit, sich Ihre Wunschimmobilie oder Ihr Traumgrundstück zu finanzieren. Trotzdem ist es wichtig, eine gute Bonität zu besitzen und gewisse Sicherheiten mitzubringen.

Sicherheiten bei einem Vorfinanzierungskredit


Auch für einen Vorfinanzierungskredit ist es erforderlich, Sicherheiten zu hinterlegen.

Um einen Vorfinanzierungskredit zu bekommen, ist es erforderlich, gewisse Sicherheiten mitzubringen. Hier gibt es verschiedene Strategien. Wer bereits ein Bausparguthaben angesammelt hat, kann dieses verpfänden. Ebenso ist es möglich, bei der Aufnahme eines solchen Kredits Eigenkapital mitzubringen oder auf andere Sicherheiten wie bereits vorhandene Immobilien zu verweisen.

Eine gängige Strategie besteht zudem darin, eine Grundschuld eintragen zu lassen. Auf diese Weise sind die Banken und Kreditinstitute abgesichert, wenn ein Kreditnehmer seinen finanziellen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen kann. Sie werden dann zu den Eigentümern des Grundstücks oder der Immobilie und können sich über deren Verkauf schadlos halten. Wenn es hierzu nicht kommt, wird der Vorfinanzierungskredit in der Regel auf einen Schlag beglichen, sobald der Bausparvertrag zuteilungsreif ist. Somit sind die Sicherheiten meist nicht gefährdet.

Freie Wahl des Dienstleisters

Ein Bausparvertrag wird in der Regel bei einer Bausparkasse abgeschlossen. Deren Geschäftsmodell ist so angelegt, dass es gelegentlich eine Weile dauert, bis ein Bausparvertrag zuteilungsreif ist. Wer die Zeit bis dahin finanziell überbrücken möchte, um ein Grundstück oder eine Immobilie zu finanzieren, ist dann allerdings nicht auf die Bausparkasse festgelegt. Es ist ohne weiteres möglich, einen Vorfinanzierungskredit bei einer anderen Bank oder einem Kreditinstitut aufzunehmen, die bessere Konditionen anbieten als die Bausparkasse.

Am Markt gibt es eine beachtliche Zahl an Anbietern, die Vorfinanzierungskredit anbieten. Gerade angesichts der Niedrigzinspolitik der EZB haben viele Geldinstitute ein Interesse daran, Kredite zu vergeben. Für alles Geld, das sie bei der EZB parken müssen, fallen für sie nämlich Negativzinsen an. Deswegen lohnt es sich, einen genauen Anbietervergleich durchzuführen und einen Vorfinanzierungskredit nur dort abzuschließen, wo günstige Konditionen angeboten werden. Häufig ist es zudem möglich, individuelle Konditionen auszuhandeln und hierdurch gutes Geld zu sparen.

Kosten für einen Vorfinanzierungskredit

Die Zinsen für einen Vorfinanzierungskredit sind vergleichsweise hoch. Das liegt unter anderem an der kurzen Laufzeit. Da in der Regel keine Tilgungsraten gezahlt werden, reduziert sich die Zinslast über die Kreditlaufzeit hinweg nicht kontinuierlich, sondern bleibt bis zur Zuteilung des Bausparvertrags gleich. Interessierte müssen daher genau rechnen, ob sich ein solcher Vorfinanzierungskredit für sie rechnet.

Hierfür ist es erforderlich, sich die individuelle Marktsituation im Bereich Immobilien anzusehen. Wenn die Wunschimmobilie beispielsweise für 20.000 € weniger zu haben ist, als dies am Markt sonst der Fall wäre, kann sich eine Vorfinanzierung lohnen. In diesem Fall sparen die Nutzer so viel Geld, dass die höheren Zinsen ausgeglichen werden. Es ist wichtig, für die Berechnung aktuelle und verlässliche Zahlen zu verwenden, um zu einem zuverlässigen Ergebnis zu kommen.

Unterschiede zur Zwischenfinanzierung

Immer wieder kommt es vor, dass ein Vorfinanzierungskredit und eine Zwischenfinanzierung synonym verwendet werden. Dabei handelt es sich um zwei klar voneinander abgegrenzte Begriffe mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Bei einem Zwischenkredit hat der Kreditnehmer das Mindestsparguthaben bereits angespart. Das bedeutet, dass ein Bausparvertrag zuteilungsreif ist, allerdings noch nicht zugeteilt wurde. Das ist bei einem Vorfinanzierungskredit anders. Hier ist die benötigte Summe noch nicht angespart. Entsprechend ist die Laufzeit bei einem Vorfinanzierungskredit in der Regel länger, wohingegen sie bei einem Zwischenkredit oft lediglich wenige Wochen beträgt.

Fazit

Ein Vorfinanzierungskredit ist mit verschiedenen Kosten verbunden, kann sich in vielen Fällen jedoch auszahlen. Das gilt einerseits emotional, wenn man ein Grundstück oder eine Immobilie unbedingt erstehen möchte, aber auch finanziell, wenn der Kaufpreis so günstig ist, dass die teils hohen Zinsen beim Vorfinanzierungskredit kein Problem darstellen. Interessierte müssen daher genau rechnen und Ihrem Bedarf bestimmen, um einschätzen zu können, ob sich eine Vorfinanzierung für sie lohnt.

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