Rollrasen im Garten: Vor- und Nachteile gegenüber dem Saatrasen

Wer einen Garten mit einem Rasen bepflanzen möchte, wird wahrscheinlich früher oder später über die Frage stolpern, was nun besser ist: Einen Saatrasen pflanzen oder einen Rollrasen kaufen. Beide Alternativen haben Vor- und Nachteile, die wir uns näher anschauen möchten. Doch zunächst ist zu klären, was überhaupt der genaue Unterschied zwischen einem Saat- und einem Rollrasen ist.

Was ist ein Rollrasen im Vergleich zum Saatrasen?

Sowohl ein Rollrasen, als auch ein Saatrasen ist eine aus Gräsern bestehende Vegetationsdecke. Streng genommen handelt es sich nur dann um einen Rasen, wenn die Gräser durch Rasenmähen stets kurz gehalten werden, ansonsten würde man von einer Wiese sprechen. Faktisch aber kann natürlich jeder Gartenbesitzer am Ende selbst entscheiden, wie oft er seinen Rasen mäht, und viele Menschen sagen auch zum kurz gemähten Rasen umgangssprachlich Wiese.

Einen Saatrasen muss man anpflanzen. Man kauft Rasensamen und verstreut sie in der Erde. Nach einiger Zeit wächst dann das erste Gras und nach etwa einem Jahr ist der Rasen fertig – im Idealfall dicht, grün und begehbar, sofern bei der Auszucht nichts schief gegangen ist.

Ein Rollrasen hat diese Wachsphase hingegen schon hinter sich. Er wurde vom Hersteller gepflanzt und wird in eingerollten 1-Quadrat-Meter-Bahnen geliefert und dann auf der Gartenerde ausgelegt, in welche er schließlich einwächst.

LIeber einen Rollrasen oder einen Saatrasen im Garten? Beide Rasenarten haben Vor- und Nachteile. Bild: Kerstin Riemer/ Pixabay

Die Vorteile des Rollrasens gegenüber dem Saatrasen

Der entscheidende Vorteil des Rollrasens ist, dass er schon fertig ist und fast sofort nach dem Auslegen eingesetzt werden kann. Man legt ihn aus und kann ihn gleich begehen. Nach etwa zwei bis drei Wochen ist er komplett mit der Gartenerde verwachsen und voll belastbar. Das bedeutet eine Zeitersparnis von etwa einem ganzen Jahr, welches ein Saatrasen braucht, um voll belastbar zu sein.

Weniger natürlich ist ein Rollrasen deswegen übrigens nicht, denn er wächst genauso etwa ein Jahr lang, nur eben nicht vor Ort im Garten, sondern auf den sogenannten „Rasenschulen“ des Herstellers. Dabei handelt es sich in der Regel um Gärtnereien in Norddeutschland, wo die Böden sandig sind.

Diese Gärtnereien sind fachkundige Profis und setzen die Saat für den Rasen ideal zusammen, sodass der Rasen dicht bewachsen ist und kein Unkraut dazwischen wächst. Und natürlich nehmen sie dem Gartenbesitzer die komplette, aufwendige Arbeit der Rasenaufzucht ab – inklusive Bewässern, Düngen und Mähen.

Hier nochmal die Vorteile des Rollrasens im Überblick:

  • (fast) sofort verwendbar
  • besteht meist aus hochwertigem, professionell zusammengesetztem Saatgut
  • die Gärtnerei übernimmt in der Rasenschule die aufwendige Arbeit der Rasenaufzucht

Die Nachteile des Rollrasens gegenüber dem Saatrasen

Aus der Aufzucht in der Ferne ergibt sich der erste Nachteil des Rollrasens gegenüber dem Saatrasen, denn als späterer Kunde weiß man nicht, mit welchen Spritzgiften und Pflanzenschutzmitteln der Rollrasen eventuell behandelt wurde oder welche Schadstoffe sich in der Erde befinden könnten. Je nachdem, wie wichtig einem persönlich ökologische Aspekte sind, kann das ein mehr oder weniger schwerwiegender Nachteil sein. Man kann sich natürlich auch speziell nach einem ökologisch produzierenden Rollrasenhersteller umsehen.

Gravierender ist wohl aber der finanzielle Nachteil des Rollrasens, der etwa zehn Mal so viel kostet wie das eigenständige Pflanzen eines Saatrasens. Es wird umso teurer, je weiter weg sich der Garten von der Rasenschule befindet, denn die Lieferung per LKW beeinflusst den Preis entscheidend. Es gibt natürlich aber auch die Möglichkeit, des Rollrasen selbst abzuholen, dann entfallen die Lieferkosten.

Ohne Lieferkosten belaufen sich die Rollrasen Preise in der Regel auf etwa zwei bis acht Euro pro Quadratmeter – je nachdem, um welche Rasensorte es sich handelt. Neben der Lieferung ist auch das Verlegen ein weiterer Kostenpunkt, der aber auch eingespart werden kann, indem man den Rollrasen selbst verlegt.

Hier die Nachteile des Rollrasens im Überblick:

  • Kein Einfluss darauf, ob und welche Pflanzenschutzmittel verwendet werden oder Schadstoffe enthalten sind
  • Hoher Preis

Beitragsbild: PublicDomainPictures/ Pixabay

Schreibe einen Kommentar

Time limit is exhausted. Please reload the CAPTCHA.