Der Traum vom eigenen Hochbeet – So wird er wahr

Anders als herkömmliche Beete, die sich praktisch in fast jedem Garten finden lassen, ist ein Hochbeet nicht ebenerdig gelegen, sondern befindet sich über der normalen Höhe eines Beetes. Die Charakteristika solcher Beete rufen viele Vorteile hervor, sodass sie Einzug in immer mehr Gärten finden. Doch dafür muss kein teurer Gärtner engagiert werden: Mit ein paar einfachen Tipps und Tricks ist es ganz leicht, sich sein ganz eigenes Hochbeet für den heimischen Garten anzulegen.

Hochbeet selber bauen
Hochbeete im Garten werden immer beliebter. Foto von Bernhard Friesacher / pixelio.de

Das Hochbeet selber bauen – Das Grundgerüst

In nahezu jedem Baumarkt oder Gartencenter lassen sich mittlerweile Bausätze für Hochbeete finden. Sie bestehen in den meisten Fällen aus Kunststoff mit einfachen Steckverbindungen und lassen sich im Handumdrehen aufbauen. Doch auch der Bau eines individuellen Hochbeetes, das auf das heimische Grün genau zugeschnitten ist, ist mit der richtigen Anleitung ein Kinderspiel.

Benötigt werden dafür lediglich Gabionen, Drahtkörbe, die das Grundgerüst des Hochbeetes bilden und Kokosmatten. Zunächst muss die Fläche, die für das Hochbeet vorgesehen ist, um etwa zehn bis fünfzehn Zentimeter abgetragen werden, um dem Beet einen verbesserten Stand zu verleihen. Anschließend werden die Gabionen nach den beiliegenden Bauanleitungen aufgebaut und mit den Kokosmatten ausgelegt, damit die Erde nicht herausfallen kann. Schon ist die Grundlage für das eigene Hochbeet geschaffen und die Befüllung kann beginnen.

Die Füllung – So wird richtig geschichtet

Um das eigene Hochbeet vor Wühlmäusen zu schützen ist es empfehlenswert, den Boden mit einem Kaninchengitter auszulegen. So können Wühlmäuse nicht in das Hochbeet eindringen und die Erträge beeinträchtigen. Als unterste Schicht werden Zweige und kleine Äste in das Hochbeet eingefüllt. Sie sorgen für eine gute Luftzufuhr, sodass das Hochbeet optimal mit Sauerstoff versorgt ist. Außerdem ermöglichen sie, dass das Regenwasser optimal abfließen kann und sich nicht im Beet staut. Diese Schicht kann, je nach Größe des Gerüsts, relativ großzügig angelegt werden. Die Devise lautet hier: Lieber zu viel als zu wenig. Über die Zweige wird eine Schicht aus Gras und Stroh, anschließend eine Schicht aus Laub angelegt.

Kleine Wühlmaus
Gegen Wühlmäuse hilft ein Kaninchengitter. Foto von Samy13 / pixelio.de

Um das Hochbeet optimal mit Nährstoffen zu versorgen liegt unter der obersten Schicht aus guter Blumenerde eine breite Schicht aus Kompost, erst sie ermöglicht die perfekten Bedingungen für eine einwandfreie Keimung. Um die Schichten möglichst exakt aufzutragen und damit die Rahmenbedingungen zu optimieren, ist das richtige Werkzeug unerlässlich. Besonders bewährt hat sich zu diesem Zweck die Fiskars Blumenkelle, die mit ihrer spitzen Kellenform für ein präzises Arbeiten perfekt geeignet ist. Die Schichtung aus verschiedenen organischen Materialien sorgt dafür, dass durch das langsame Verotten der Schichten Wärme entsteht, die den Keimprozess beschleunigt und damit die Erträge erhöht. Sind die Schichten exakt angelegt kann die Bepflanzung des Hochbeetes beginnen.

Die richtige Reihenfolge zählt – Diese Pflanzen dürfen in das Hochbeet

Vor allem direkt nach dem Anlegen ist das Hochbeet besonders stark mit Nährstoffen angereichert. Dies resultiert aus dem Anlegen vieler nährstoffreicher Schichten, die vor allem im Anfangsstadium noch vollständig mit Nährstoffen gesättigt sind. Diese Tatsache darf bei der Bepflanzung des Hochbeetes nicht außer Acht gelassen werden. In den ersten Jahren dürfen nur Pflanzen oder Gemüsesorten mit einem hohen Nährstoffbedarf angepflanzt werden. Dazu zählen unter anderem Tomaten, Gurken und Kohl. Erst wenn das Hochbeet nach einer längeren Zeit einen Teil seiner Nährstoffe verloren hat, dürfen Gemüsesorten wie Salat und Spinat angebaut werden. Diese vertragen keinen Nährstoffüberschuss, sie würden ein zu hohes Maß an Nitrat anreichern, was beim späteren Verzehr gesundheitliche Schäden hervorrufen kann.

Tomaten im Hochbeet
Zunächst sollten u.a. Tomaten angebaut werden. Foto von www.lebensmittelfotos.com

Das heimische Hochbeet – Ein Gewinn für jede Jahreszeit

Das Anlegen eines heimischen Hochbeetes ist im Handumdrehen abgeschlossen. Viel längerwährend und schwerwiegender sind jedoch die Vorteile, die dem Besitzer eines Hochbeetes im Laufe der Jahre zukommen. Ist das Beet mit einem Deckel ausgestattet, beispielsweise aus Acrylglas, der sich ganz leicht an den Gabionen befestigen lässt, kann das Hochbeet auch im Winter genutzt werden oder die Bepflanzung schon viel früher im Jahresverlauf beginnen.

Dadurch erhöhen sich die Produktivität und damit die Erträge. Die Temperatur eines Hochbeetes ist zu jeder Saison um einige Grad Celsius wärmer als bei einem herkömmlichen Beet, was ebenfalls die Produktivität erhöht und die Keimung beschleunigt. Durch die höhere Lage der Pflanzen bekommen diese mehr Licht und genießen damit optimale Bedingungen für eine perfekte Keimung. Die erhöhte Lage führt außerdem dazu, dass das Hochbeet weitesgehend vor Schnecken oder Hasen geschützt ist.

Auch das Arbeiten am Hochbeet fällt durch das erhöhte Beetniveau deutlich leichter, Rücken- und Gliederschmerzen gehören damit der Vergangenheit an. Ein Hochbeet vereint folglich viele Vorteile der unterschiedlichsten Bereiche und ermöglicht es damit, mit wenig Aufwand besonders hohe und qualitativ wertvolle Erträge zu erzielen. Für jeden Hobbygärtner ist ein Hochbeet also eine wahre Bereicherung für den heimischen Garten.

Weitere Infos zu dem Thema gibt es z.B. auf wikipedia.de und selbst.de.

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