Wärmedämmung beim Wohnungsbau

Schon vor tausenden von Jahren mussten sich unsere Vorfahren mit dem Thema Wärmeschutz auseinandersetzen. Das galt insbesondere für die Bewohner nördlicher Breiten, die die Dächer ihrer Häuser mit natürlichen Produkten wie Schilfgräsern eindeckten. Die Notwendigkeit, wärmeisolierende Vorkehrungen an Wohn- und Betriebsgebäuden vorzusehen hat sich bis in unsere heutige Zeit fortgesetzt. Dabei sind es jetzt auch zunehmend Zwänge, die den Besitzern von Wohnungen und Häusern nahelegen, sowohl aus wirtschaftlichen Gründen und zunehmend auch aufgrund baulicher Vorschriften entsprechende Bauvorschriften einzuhalten.

Bild 1: Wärmedämmung unter dem Dach hilft Energie sparen
Bild 1: Wärmedämmung unter dem Dach hilft Energie sparen

Sinnvolle Wärmedämmung spart langfristig Geld und sorgt für ein angenehmes Raumklima. Das Angebot an Dämmstoffen ist groß. Es gibt beispielsweise Produkte aus Styropor, einem aufgeschäumten Kunststoff, der mit recht hohem Energieeinsatz aus Erdöl hergestellt wird, aber auch natürliche Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen wie Zellulose (Papier), Schafwolle, Flachs oder Kork, die aus Rücksicht auf unsere Umwelt immer häufiger als Dämmstoffe Verwendung finden.

Fachgerechte Verarbeitung
Wie in vielen anderen Bereichen beim Hausbau, so ist besonders bei der Verarbeitung von Dämmstoffen auf fachgerechte Verarbeitung zu achten. Wichtige Parameter sind hierbei Kältebrücken, oder richtiger Wärmebrücken, sowie Feuchtigkeit und Schimmel. Falsch ist hingegen die immer wieder gehörte Behauptung, in einem von außen vollisolierten Haus, egal ob Neubau oder nachträglich renovierter Altbau, entstünde zwangsläufig Schimmel durch Feuchtigkeit, weil die Wände etwa nicht mehr ‚atmen‘ könnten.

Dachboden Dämmstoffe liefern wichtigen Beitrag

Es ist durchaus möglich, einen Altbau stufenweise zu dämmen; beim Neubau macht es wenig Sinn, Maßnahmen zur Wärmedämmung auf die lange Bank zu schieben. Häufig erweist sich das ungenutzte Dachgeschoss als großer Energieverschwender, weil weder die Decke zum Dachgeschoss noch der Raum unterhalb der Ziegeln zwischen den Sparren gedämmt sind.
Dabei gilt es, von außen eindringende Feuchtigkeit durch fachgerecht angebrachte Dampfsperren zu vermeiden. Man kann zunächst die Dachboden Dämmstoffe von oben aufbringen, um so den größten Wärmeverlust zu vermeiden, und späterhin den Raum zwischen den Dachsparren isolieren. Dabei sollte man vor Beginn der Arbeiten überlegen, ob der Dachboden zukünftig als Wohnraum genutzt werden soll, damit man die Dämmstoffe entsprechend auswählen und verarbeiten kann.

Außendämmung am Wohngebäude

Eine Dämmung von außen soll im Prinzip für eine möglichst hohe Wandtemperatur innen sorgen. Je wärmer die Innenwand, desto niedriger der Energieverbrauch – und desto geringer die Schimmelgefahr. Schimmel entsteht immer an den kältesten Stellen einer Wand, und zwar nur dann, wenn die Raumluft die Luftfeuchtigkeit nicht mehr aufnehmen kann. Wird ein Haus von Außen so gedämmt, dass keine Kältebrücken entstehen, wird es unter normalen Wohnbedingungen nicht zur Schimmelbildung kommen.

Viele Fachleute empfehlen die Außendämmung, weil es bei einer Hülle von außen einfacher ist, Kältebrücken zu vermeiden. Ob man sich dabei für synthetische, mineralische oder organisch-nachhaltige Dämmstoffe entscheidet, spielt eine eher untergeordnete Rolle.

Bild 2: Außendämmung am Wohngebäude
Bild 2: Außendämmung am Wohngebäude


Innendämmung

Wie bei der Außendämmung, gilt es auch bei der Innendämmung Kältebrücken zu vermeiden. Die Außenwände müssen von Innen so isoliert werden, dass die Feuchtigkeit der Raumluft nicht in Kontakt zu wesentlich kälteren Bauteilen der Außenwand gelangen kann.
Unabhängig davon bieten ökologisch-organische Dämmstoffe gerade bei der Innendämmung einige bemerkenswerte Vorteile. Die meisten dieser Dämmstoffe sind in der Lage, aufgrund ihrer offenporigen Struktur Luftfeuchtigkeit aufzusaugen, für einige Zeit zu speichern und wieder an die Raumluft abzugeben, wenn sich deren Luftfeuchtigkeit wieder reduziert hat.

Holz, Lehm, Kork oder Dämmstoffe aus Pflanzenfasern können Feuchtigkeit wie ein Schwamm aufsaugen und wieder abgeben. Allerdings erlischt diese Fähigkeit, wenn die Dämmung etwa durch luftundurchlässige Anstriche von innen versiegelt wird. Das Stichwort hier lautet diffusionsoffen: der Anstrich muss die Raumluft an die Innendämmung durchleiten können.

Auf eine gute Ökobilanz achten
Jeder Dämmstoff verbraucht Energie, die er eigentlich doch einsparen soll. Manches Dämmmaterial verbraucht zudem endliche Ressourcen wie etwa Erdöl. Wem neben wirtschaftlichen Gesichtspunkten ökologische Aspekte bei der Wärmedämmung am Wohngebäude wichtig sind, der wird an nachhaltig produzierten, nachwachsenden Dämmstoffen nicht vorbeikommen.

Bildquellen:

Bild1: © Jürgen Fälchle – www.fotolia.com
Bild 2 und Beitragsbild: © Rainer Sturm – www.pixelio.de

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