Infrarotkabine selbst bauen: Was Sie beachten müssen

Eine eigene Sauna, nur für sich allein, ist schon etwas Feines. Allerdings ist dies auch ein aufwändiges Unterfangen, kombiniert mit einem verhältnismäßig großen Platzbedarf im Freien. Eine Sauna in den eigenen vier Wänden hingegen ist noch aufwändiger und jeder Handwerker weiß: Während man ein Problem löst, tauchen fünf neue auf. Weniger aufwändig, damit auch weniger problembelastet, ist die moderne Alternative in Form der Infrarotkabine.

Wissenswertes zur Technik

Wie der Name schon sagt, kommt in einer Infrarotkabine die wärmende Energie von einem Infrarotstrahler und nicht einem thermisch beheizten Ofen, wie es bei der Sauna der Fall ist. Dem Benutzer ist das verhältnismäßig einerlei, denn warm wird beides. Da es sich um langwelliges Licht handelt, sorgt das für gute oberflächliche Wärme. Die Energie des Lichts reicht nicht aus, um innere Organe zu erreichen, es wird daher nur die Haut des Körpers erwärmt. Anders als Mikrowellen, welche durch die Haut hindurch kommen und dann auch große Schäden verursachen.

Technisch wird zwischen den Infrarot-Klassen A, B und C unterschieden, welche entsprechend immer mit IR-A, IR-B und IR-C abgekürzt werden. Ein sogenannter Vollspektrum-Strahler deckt alle Klassen ab und strahlt somit in jedem der genannten Spektren. Der IR-A Strahler wirkt bis zu 5,5 mm tief unter die Haut, gibt also die sogenannte Tiefenwärme ab, ein IR-B Strahler schafft ein paar Millimeter und ein IR-C Strahler wird bereits von der Hornhaut absorbiert.

So gut ein reiner IR-A Strahler auch klingt und sein mag, wenn es sich um ein Qualitätsprodukt handelt, kann das Ganze große Gefahren in sich bergen, denn dort, wo das Licht absorbiert wird, wird es warm, doch unsere Temperaturrezeptoren liegen etwas höher, wir werden also erst zu spät gewarnt, wenn es zu heiß wird. Zu diesem Zeitpunkt kann auf der Haut schon ein Schaden entstanden sein. Wer beispielsweise mit geschlossenen Augen in Richtung einer starken IR-A Quelle blickt, macht sich dieses Sinnesorgan mit der Zeit kaputt, da die IR-A Strahlen bis in das Auge hineinwirken.

Daher gilt: Ganz gleich, ob eine Infrarotkabine selbst oder vom Fachmann gebaut werden soll, sparen Sie niemals an der Technik und holen Sie sich eine professionelle Beratung. Billige Ware aus fragwürdigen Ländern kann gesundheitsgefährdend sein!

Tipps zur Platzwahl für die Infrarotkabine

Im Vergleich zu einer Sauna kann bei der Infrarotkabine platzsparend gearbeitet werden, jedoch nur in der Breite und Tiefe, nicht in der Höhe, denn 2 Meter sollten es mindestens sein, manch andere Bausätze gehen noch darüber hinaus.

Der Aufstellort muss gut zu lüften sein, denn starke Wärmeunterschiede führen zu Kondensation der Raumluft, dieser Faktor wiederum begünstigt Schimmel, dieser bringt die Notwendigkeit von entgegenwirkenden Maßnahmen mit sich – und eigentlich wollen wir ja lieber weniger als mehr Arbeit haben.

Die Infrarotkabine selbst benötigt in aller Regel keinen Wasseranschluss, aber es schadet nicht, in der Nähe eine Wasserquelle zu haben, um sich abkühlen und waschen zu können. Eher ungern zieht man sich mit verschwitztem Körper wieder Kleidung an, und noch unangenehmer kann es sein, unbekleidet und verschwitzt an seinen Mitbewohnern vorbei durch die Wohnung zu laufen. Im Bad selbst sollte die Kabine allerdings nicht stehen, da alle elektrischen Geräte ausgesprochen empfindlich auf feuchtwarme Luft reagieren, wie sie beim Duschen und Baden entsteht und auch das Holz mag den ständigen Wechsel zwischen feucht und trocken eher nicht.

Damit die Infrarotkabine funktioniert, benötigen Sie einen naheliegenden Stromanschluss, wohingegen es keine gute Idee ist, mithilfe einer Kabeltrommel den Strom zur Kabine zu bringen. Glücklicherweise genügt ein ganz normaler 220V Stromanschluss, weswegen Starkstrom-Basteleien ausfallen. Noch einige weitere, nützliche Hinweise zum Stromanschluss liefert das im Folgenden verlinkte Video:

Welches Holz eignet sich für die Infrarotkabine?

Anbieter von Infrarotkabinen-Bausätzen haben neben teuren und hochwertigen Modellen auch oftmals preisgünstige Exemplare im Angebot. Erfahrungsgemäß spart man sich als Kunde dabei nichts, da Qualität und Langlebigkeit der Preis sind, den man am Ende bezahlt. Vielen Menschen ist natürlich die Optik wichtig, doch sollte man beachten, dass das Holz nicht nur schön aussehen, sondern vor allem den Bedingungen angemessen robust sein sollte.

Was nützt die schönste Optik, wenn nach einigen Benutzungen überall Risse entstehen, weil das Holz die Temperaturschwankungen nicht erträgt. Gute Holzsorten sind hierfür Zedern- und Eukalyptusholz, da diese sehr gut mit den Temperaturschwankungen und auch mit schwankender Luftfeuchtigkeit zurechtkommen. Sehr beliebt ist bei einigen Herstellern auch Hemlock-Tannenholz aufgrund seiner Wärmedämmkapazität.

Günstiger, aber weniger geeignet, ist beispielsweise Fichtenholz. Denn wie gesagt, der eigentliche Preis sind die auftretenden Probleme, wenn sich das Holz verzieht und die ganze Infrarotkabine innerhalb kurzer Zeit überhaupt nicht mehr ansehnlich ist.

Kleine Extras für Ihre Infrarotkabine

Eine Kabine aus Holz, eine schicke Glastür, passende Infrarotstrahler – im Großen und Ganzen ist die Kabine damit fertig. Nicht zu unterschätzen sind jedoch die kleinen Extras. Ein Anschluss für den MP3-Player und ein integriertes Soundsystem sind exzellent, wenn man nicht nur im stillen Kämmerlein schwitzen, sondern bei der eigenen Lieblingsmusik entspannen will.

Sichtbares Licht hat einen großen Einfluss auf unser emotionales Befinden. Manche Anbieter verbauen deshalb einstellbare Lichter, die dem eigenen Geschmack nach die Kabine in ein wohliges Licht tauchen.

Die Temperatursteuerung hingegen ist kein kleines Extra, sondern ein Muss. Die Temperatur muss einstellbar sein, damit verschiedene Benutzer ihre Wohlfühltemperatur wählen können. Ist sie das nicht, ist das Produkt das Geld nicht wert.

Eine kleine Warnung

Das Internet ist eine tolle Sache, es gibt viel zu entdecken, viele Informationen und alles ist irgendwie greifbar nahe. Auch der Betrug und die Missetat. Aus eigenen Recherchen und Erfahrungen gilt daher die deutliche Warnung vor sogenannten Influencern, welche oftmals billigste Ware mithilfe von Greenwashing zu horrenden Preisen an den Zuschauer bringen möchten.

Hochwertiges Holz ist in aller Regel zertifiziert, und leider ist es an Ihnen als Kunden, diese Zertifikate zu prüfen um nicht auf billige Ramschware hereinzufallen. Es ist meist nicht das verlorene Geld, sondern die gesundheitlichen Schäden beim Verwenden von billigem Mist, was es zu betrauern gilt. Prüfen Sie Anbieter und deren Zertifikate, fragen Sie nach, woher das Material kommt und wo es produziert wird und erst, wenn das alles passt, kommt ein Kauf in Frage.

Beitragsbild: Pixabay/efes

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