Die Dachgaube: Vor- und Nachteile, Kosten und Bauanleitung

Eine Dachgaube ist ein senkrecht auf dem Dach stehendes Fenster, welches entsprechend des Dachwinkels schräg verbaut wird und mit einem eigenen Dach ausgestattet ist. Sie sieht nicht nur sehr ansprechend aus und verleiht dem Haus eine individuelle Note – gerade deshalb, weil Dachgauben ganz unterschiedlich gestaltet werden können – sondern hat auch zahlreiche weitere Vorteile. Allerdings ist mit dem Bau einer Dachgaube sowohl beim Neubau, als auch als Nachrüstungselement, recht viel Aufwand verbunden. Was für, was gegen eine Dachgaube spricht, mit welchen Kosten Sie rechnen müssen, was Sie beim Bau Ihrer Dachgaube selber machen können und weitere Fragen beantworten wir im folgenden Artikel und behandeln das Thema Dachgaube dabei insbesondere im Vergleich zu einem gewöhnlichen Dachfenster.

Wohnraum oder Licht?

Der große Vorteil der Dachgaube ist, dass diese im Dachgeschoss mehr Wohnraum schafft: Gerade bei Dächern mit geringer Neigung ist eine Gaube sehr praktisch. Wo Sie vorher nicht stehen konnten, können Sie das dank der Gaube nun tun.
Ein gewöhnliches, im Dach liegendes Dachfenster hat gegenüber der Gaube wiederum den Vorteil, dass es den Raum optimal mit Licht durchflutet, schließlich scheint die Sonne direkt drauf, während bei der Gaube die Seitenwände sowie ihr Dach das Tageslicht teilweise aussperren. So haben Dachfenster eine um bis zu 50 % höhere Lichtausbeute gegenüber Gauben. Was nun aber auch zur Folge hat, dass es im Sommer extrem heiß unter dem Fenster werden kann. Entweder also man rüstet das Dachfenster mit einem effektiven Hitzeschutz auf, oder es wird doch eine Dachgaube.

Eine Dachgaube schafft Raum im Dachgeschoss, sieht toll aus und steigert aus diesem Grund den Wert einer Immobilie. Foto: David Sawyer| Lizenz: CC BY-SA 2.0

Kosten für eine Dachgaube

Es gibt viele verschiedene Varianten von Dachgauben und dementsprechend sind auch die Kosten nicht eindeutig zu benennen. Besonders teuer wird es immer dann, wenn Sonderwünsche ins Spiel kommen, während bereits vorgefertigte Lösungen günstiger sind – umso günstiger, je einfacher sie gestaltet sind. Ganz grob lässt sich sagen, dass Dachgauben zwischen 1.000 und 10.000 Euro kosten können, wie die Kalkulationsbeispiele in diesem Artikel zeigen.

In der Regel ist eine Dachgaube aber meist ein teureres Unterfangen als ein Dachfenster – wobei aber zu berücksichtigen ist, dass beim Dachfenster auch ein guter Hitzeschutz einiges an Kosten verursachen kann sowie dass ein Handwerker, der seine Gaube selbst einbaut, natürlich einen nicht unerheblichen Teil der Kosten einspart.

Immobilienwert

Der hohe Preis zahlt sich dann aus, wenn es um den Verkauf des Hauses geht, denn der Einbau einer Dachgaube steigert den Wert einer Immobilie in der Regel. Das liegt nicht nur am zusätzlichen Wohnraum, sondern auch am gestalterischen Aspekt, der sehr viele Möglichkeiten bietet und dafür sorgt, dass das Haus optisch ansprechender sowie individueller wirkt.

Video: Funktionen und Formen von Dachgauben

Ist die Dachgaube genehmigungspflichtig?

Anders als die meisten Dachfenster, wird eine Dachgaube in der Regel als eine bauliche Veränderung betrachtet, sodass eine Baugenehmigung vom Bauamt notwendig wird. Vielen Bauämtern reicht dafür aber ein vereinfachtes Verfahren, sodass eine Anfrage oft schon genügt.

Ob eine Baugenehmigung eingeholt werden muss, eine Anfrage ausreicht oder die Gaube gar genehmigungsfrei ist, kommt auf ihre Größe an. Die Regelungen ändern sich diesbezüglich häufig und unterscheiden sich nicht nur von Bundesland zu Bundesland, sondern teils auch von Gemeinde zu Gemeinde. Deshalb sollte der Gang zum Bauamt unbedingt realisiert werden, auch wenn Sie zu wissen glauben, dass der Bau Ihrer Dachgaube auf jeden Fall erlaubt ist. Sollten Sie erfahren, dass Sie ohne Genehmigung loslegen können, ist es ratsam, sich diese Aussage schriftlich bestätigen zu lassen. Das könnte insbesondere dann wichtig werden, wenn Sie Ihr Haus irgendwann einmal verkaufen.

In den meisten Fällen wird der Bau der Gaube schließlich genehmigt, selten kann es aber auch vorkommen, dass der Antrag abgelehnt wird. Das ist etwa dann der Fall, wenn Siedlungen einheitlich aussehen sollen und dort keine Gauben vorgesehen sind.

Dachgaube selbst bauen?

Alleine schon aufgrund der rechtlichen Lage, wird die Dachgaube nicht komplett ohne Fachpersonal zu bauen sein, da bei den Themen Dämmung – denn das verwendete Material muss gesetzlich festgelegte Mindeststandards bezüglich der Wärmeleitfähigkeit erfüllen – sowie Brandschutz fachkundiger Rat benötigt wird. Es kann auch sein, dass das Bauamt einen Nachweis von einem Statiker fordert, dass der Bau der Gaube statisch möglich ist.

Wer jedoch günstige Voraussetzungen sowie Erfahrungen im Hausbau hat, kann viele Schritte auf dem Weg zur fertigen Dachgaube – bis hin zum fast kompletten Selbstbau – eigenhändig erledigen, wobei bei vielen Arbeiten unbedingt ein ebenso handwerklich erfahrener Partner notwendig ist.

Besonders von Vorteil beim Bau einer Dachgaube ist ein noch rohes, nicht ausgebautes Dachgeschoss sowie vollständige Flexibilität bei der Platzwahl für die Gaube. Wer jedoch sein bereits fertiges Haus mit einer Gaube nachrüsten möchte und aus verschiedenen Gründen fest an eine Stelle gebunden ist, tut sich etwas schwerer. Eine genauer Anleitung zum eigenständigen Gaubenbau sowie auch eine genaue Ausführung darüber, welches Werkzeug bei welchem Schritt benötigt wird, liefert dieser Artikel.

Beitragsbild: Evgeniy Isaev; Lizenz: CC BY 2.0

3 Gedanken zu „Die Dachgaube: Vor- und Nachteile, Kosten und Bauanleitung“

  1. Dachgauben sind schon schön anzuschauen. Aber die Mehrkosten können schon abschrecken. Dabei sollten aber auch die Folgekosten bedacht werden. Irgendwann muss das Dach ja auch mal erneuert werden. Dann machen sich Dachgauben auch bei den Sanierungskosten bemerkbar.

  2. Ich bin ein echter Dachgaupen-liebhaber, vor allem im Altbau bei Dachausbauten gibt es wirklich super coole Beispiele von Gaupen. Der Wohnraum wird erweitert und verbessert. Allerdings sind dafür die richtig großen Gaupen am besten und die kosten… zumal sie dann auch nicht mehr von der „Stange“ sind.

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