Dichtstoffe und PU Kleber für handwerkliche Zwecke

Zwei oder mehr Dinge miteinander zu verkleben, anstatt Schrauben, Nieten oder Nägel zu verwenden, ist für viele Anwendungsfälle im Handwerk und auch beim Heimwerker eine probate Methode. Dabei geht die Industrie mit gutem Beispiel voran, wie etwa beim „Dreamliner“, einer Boeing 787, zu sehen ist. Dieses Großraumflugzeug besteht zum größten Teil aus Faserverbundstoffen, die miteinander verklebt sind. Für den Handwerker ist jedoch wichtig, den richtigen Klebstoff für den jeweiligen Anwendungsfall zu benutzen.

PU Kleber universell einsetzbar

Im Handwerk wie auch im Hobbykeller sind die Arbeiten mit Dichtungsmaterialien und Klebstoffen in der Regel nicht so umfangreich, trotzdem beweisen sich Dichtstoffe und beispielsweise PU Kleber immer mehr als praktische Helfer bei der Verbindung oder Abdichtung unterschiedlicher Komponenten. Gerade im Bauhandwerk werden die beiden Eigenschaften des Kleben und Dichten gerne miteinander kombiniert. Das beste Beispiel dafür ist der PU Schaum, der sich Dank einer aufgesetzten Kanüle auch in kleinste Ritzen bringen lässt, dort aufschäumt und aushärtet und etwa Fensterrahmen und Mauerwerk verbindet sowie das Eindringen von Zugluft verhindert.

Pu Schaum - idealer Dichtungs- und Dämmstoff für Tür- und Fensterrahmen
Bild 1: Füllen und Dichten mit PU – Schaum

Wie sehr PU Schäume auch als PU Kleber geeignet sind, hat sich jedem Handwerker sicher schon irgendwann einmal gezeigt, wenn nämlich dieses Material versehentlich auf die falschen Teile geriet und wieder entfernt werden musste. Ein hervorragender Werkstoff nicht nur für Neuinstallationen, sondern gleichermaßen für Reparaturarbeiten aller Art.

PU Kleber werden in den unterschiedlichsten Konsistenzen angeboten und dienen überwiegend der Verbindung verschiedener Materialien mit eigentlich konträren physikalische Eigenschaften, die eine starre Verbindung nicht zulassen. So etwa Holz und Metall, die zum Beispiel mittels Schrauben verbunden werden. Die unterschiedliche Dichte und deren Verhalten bei schwankenden Temperaturen lassen eine wirklich dauerhafte Verbindung mittels Schrauben kaum zu. Eine mechanische Belastung verstärkt dies zusätzlich. Der PU-Kleber hingegen ist in der Lage, beide Werkstoffe fest miteinander zu verbinden, wobei der Kleber dank seiner eigenen Elastizität in der Lage ist, die im Holz und Metall verschieden arbeitenden Kräfte aufzunehmen und auszugleichen. Gleichzeitig besitzt der PU-Kleber eine dichtende Wirkung. Im Dichtungsshop werden speziell zu Anwendungsfällen mit verschiedenen Grundstoffe geeignete Materialien zum Abdichten vorgestellt.

Bild 2: Die Siliconpistole – wichtiges Hilfsmittel für den Heimwerker
Bild 2: Die Siliconpistole – wichtiges Hilfsmittel für den Heimwerker

Vom Sekundenkleber zum 2-Komponenten Kleber

Ebenfalls bekannt für ihre dichtende Wirkung sind die verschiedenen Silikone, die im Handwerk überwiegend als Dichtstoffe eingesetzt werden. Bestes Beispiel hierfür ist die berühmte Silikonfuge im Badezimmer, die verhindert, dass sich Wasser in den Ritzen festsetzt und dort zu Schimmel führt; gleichermaßen ein längst unentbehrlicher Werkstoff im Handwerk und eines der häufigsten Hilfsmittel für kleinere Reparaturarbeiten Zuhause.

Während Silikone und PU Schäume fertige Gemische darstellen, die ein recht breites Anwendungsfeld vorweisen, zeigen sich 2 Komponenten Kleber eher als Spezialisten im Handwerk, die höchsten Belastungen standhalten. Dabei handelt es sich um Epoxydharze, die mit einem Härter vermischt werden und so zu duroplastischen Kunststoffen werden, die sich als extrem widerstandsfähig zeigen. So dienen 2 Komponenten Kleber etwa zur Befestigung von Schwerlastdübeln in Betonwänden und Decken, wobei die Last, die der Dübel aushalten muss, durchaus mehrere Tonnen betragen kann.

Bild 3. Universell einsetzbare 2 Komponenten Kleber
Bild 3. Universell einsetzbare 2 Komponenten Kleber

Ein weiterer unentbehrlicher Helfer im Bereich der Klebstoffe ist natürlich der Sekundenkleber, der sich sowohl in jeder Werkstatt wie in jedem Haushalt findet. Interessanterweise wurde der Sekundenkleber von einem Unternehmen erfunden, das mit Chemie und Baustoffen eigentlich eher weniger zu tun hat. Die US-Firma Kodak verwendete den Grundstoff Cyanacrylat zuerst zur Herstellung von Optiken, wozu das Material aber nicht geeignet war, dafür aber umso mehr als blitzschnell reagierender Klebstoff. Heute für kleinere Reparaturarbeiten das Nonplusultra für den Heimwerker wie den Handwerker.

Bildquellen:

Bild 1:
Füllen und Dichten mit PU – Schaum; © kalpis , www.fotolia.com
Bild 2: Die Siliconpistole – wichtiges Hilfsmittel für den Heimwerker; © bauen-und-gestalten.de
Bild 3: Universell einsetzbare 2 Komponenten Kleber; © bauen-und-gestalten.de

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