RAL-Richtlinie für die moderne Elektroinstallation

Vor nicht allzu langer Zeit gehörte die Elektroinstallation in Ein- und Mehrfamilienhäusern zu den Teilbereichen beim Hausbau, die viele Hauseigentümer selbst in die Hand genommen haben. Arbeiten wie: Schlitze klopfen, Stegleitungen verlegen, Verteilerdosen und Schalterdosen in die Wand setzen und schließlich blaue, schwarze, grün-gelbe und braune Drähte in Lüsterklemmen miteinander zu verbinden, hat der Häusle-Bauer selbst erledigt.

Für die Verbindung der Hauselektrik mit der Zuleitung, die Installation der Panzersicherungen, die Installationen von allen Sicherungen für verschiedene Stromkreise (Funktionsbereiche) in der Hauselektrik, Treppenbeleuchtungen, das Anschließen vom Küchenherd, extra Stromversorgung für Garage und Werkstatt wurde eventuell ein Elektriker hinzugezogen.

Elektroinstalltion im Haus
Baustelle-Innenausbau Elektrik © Rainer-Sturm / pixelio.de

Von der Elektroinstallation bis zur Gebäudesystemtechnik

Die Zeiten haben sich geändert. Mit der Elektroinstallation wird in der heutigen Zeit auch und in gezielter Weise Einfluss auf Energieeffizienzmaßnahmen genommen und nicht nur die Stromversorgung für einige Lampen, den Elektroherd und zu den Steckdosen sichergestellt.

Elektrische Anlagen und Installationen müssen heute hohe Anforderungen erfüllen. Dies liegt an der Vielzahl der genutzten elektrischen Geräte, aber auch an der zunehmenden Nutzung von Bussystemen innerhalb von Gebäuden. Das Deutsche Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung hat aussagekräftige Richtlinien erarbeitet, die als Grundlage der Anlagen und Einbauten dienen.

Elektroinstallation planen bedeutet in den einfachsten Fällen schon dimmbare Anschlüsse für Verbraucher vorzusehen, die dadurch in Energie sparende Funktionsmodi geschaltet werden können. Verbraucher mit höherem Energiebedarf sind in eigens dafür vorgesehene Stromkreise einzubetten und separat abzusichern. Mittlerweile ist die Rede schon von Gebäudesystemtechnik, denn für den Komfortbereich wird schon in größerem Umfang auf Bussysteme zurückgegriffen, die die zentrale Steuerung von wichtigen Verbrauchern wie Kühlschränken, Waschmaschinen, Belüftungsanlagen, Heizsystemen, Rollläden (Shuttern) und anderen Funktionseinheiten ermöglichen.

Alleine für die Realisierung eines Bussystems muss mindestens eine zusätzliche Leitung, neben den stromführenden Leitungen zu den einzelnen Funktionseinheiten verlegt werden, über die Steuerungsanweisungen von einer zentralen Stelle gegeben werden können. Dadurch ergibt sich bereits ein wesentlicher Unterschied zur klassischen Elektroinstallation im Haus.

RAL-Richtlinien für die elektrische Ausstattung

In der RAL-Richtlinie gibt es drei Ausstattungswerte für die Gebäudetechnik. Die Unterschiede liegen in Vorhandensein und Anzahl der Funktionsbereiche der Ausstattung mit Steckdosen und anderen Anschlüssen. Im Bereich der Vertragsgestaltung geben die erarbeiteten Standards Rechtssicherheit für beide Parteien, aufwändige Einzelbeschreibungen der erforderlichen Leistungen entfallen. Die RAL-Ausstattungswerte sind folgendermaßen eingeteilt:

  • Ausstattungswert 1: Mindestausstattung nach DIN 18015-2
  • Ausstattungswert 2: Standardausstattung
  • Ausstattungswert 3: Komfortausstattung
  • Ausstattungswert 1plus: Mindestausstattung plus Vorinstallation für Gebäudesystemtechnik
  • Ausstattungswert 2plus: Standardausstattung plus ein Funktionsbereich
  • Ausstattungswert 3plus: Komfortausstattung plus zwei Funktionsbereiche
moderne Beleuchtungstechnik
Foto: © Thinkstock Images/Stockbyte

Besonders wirtschaftlich wird die Installation, wenn ein Elektroinstallateur beauftragt, das Material aber selbst besorgt wird. Dies lässt sich kostengünstig und einfach bei eas-y bestellen.

Funktionsbereiche im Hausbau

Im Zusammenhang mit den RAL-Standards wird von sogenannten Funktionsbereichen gesprochen. Dabei handelt es sich um erweiterte Installationen. Diese Funktionsbereiche sind wie folgt unterteilt:

  • Beleuchtungssteuerung
  • Rollladen- und Jalousiesteuerung
  • Einzelraumtemperaturregelung
  • Heizungs– und Lüftungssteuerung
  • Fenster- und Türüberwachung
  • Einbruch- und Brandmeldung

VDE-Vorschriften für den sicheren Betrieb

Während sich die RAL-Richtlinie hauptsächlich auf die Ausstattung bezieht, gibt es auch zahlreiche Vorschriften, die die Sicherheit der durchgeführten Installationen gewährleisten sollen. Aufgestellt wurden diese vom Verband der Elektrotechnik und Elektronik e.V. (VDE). Diese technisch-wissenschaftliche Institution hat zahlreiche Normen und Bestimmungen entwickelt und zusammengefasst. Das umfangreiche Regelwerk enthält neben den allgemeinen Grundsätzen zahlreiche Informationen und Vorschriften zu Kabeln und Leitungen, Isolierung, Überwachung und grundsätzlich zu allen Bereiche der Elektroinstallation.

Eins sollten Bauherrn generell beachten: Die Verlegung von Stromleitungen und der Anschluss elektrischer Großgeräte wie zum Beispiel dem Herd gehört in die Hände von Fachleuten. Allerdings ist es hilfreich, wenn man sich auch selbst mit den Grundlagen der Elektroinstallation vertraut macht.

1 Gedanke zu „RAL-Richtlinie für die moderne Elektroinstallation“

  1. Eine sichere Elektroinstallation sollte nicht vernachlässigt werden. Gerade wenn immer mehr Elektrotechnik im Haus installiert wird, sollte nur ein Fachmann die Installation vornehmen. Der Tipp mit eigenen Materialversorgung ist Klasse. So kann man sicher einiges sparen.

Schreibe einen Kommentar

Time limit is exhausted. Please reload the CAPTCHA.