Mannheim: Barock, Renaissance und 2 mal Bundesgartenschau

Mannheim, das erst im Jahre 1607 Stadtrechte erhielt, ist im Laufe ihrer Geschichte das Opfer mehrerer Kriege geworden, so dass das Stadtbild mehrfach zerstört und anschließend erneuert wurde. Dank der verkehrsgünstigen Lage an Rhein und Neckar war Mannheim ein idealer Standort für die Industrialisierung, der Strukturwandel in der Wirtschaft und das Ende des kalten Krieges sorgten dafür, dass der Dienstleistungssektor stärker wird und dass Flächen, die früher von der Industrie und vom Militär genutzt wurden, vorwiegend in Büros, Wohngebiete und Parks gewandelt werden.

Mannheim Marktplatz mit altem Rathaus und Marktkirche St. Sebastian
Mannheimer Marktplatz – Zentrum der Quadratestadt mit der Pfarrkirche St. Sebastian| Bildquelle: HMathes / pixelio.de

Barockschloss, Kirchen und der Luisenpark

Die Stadt, die heute circa 300.000 Einwohner zählt, hat insbesondere unter dem Dreißigjährigen Krieg (1618 bis 1648), dem Pfälzischen Erbfolgekrieg (1689) und dem 2. Weltkrieg gelitten. Von 1940 bis 1945 waren rund 150 britische und amerikanische Luftangriffe zu verzeichnen. Im Anschluss prägten schnell hochgezogene Wohnsiedlungen und nicht zuletzt die Militärareale der US-Truppen das Stadtbild. Zu den Gebäuden, die aus den Trümmern des 2. Weltkrieges in aufwändigen Restaurierungsarbeiten wieder erstanden sind, gehört vor allem das im Barockstil erbaute Schloss, in dem die Universität Mannheim ihr Zuhause gefunden hat. Die Schlossanlage ist nach Versailles die zweitgrößte in Europa. In der alt-katholischen Schlosskirche, in der der Kurfürst regelmäßig die Gottesdienste aufsuchte, hat auch Mozart die Orgel gespielt. Darüber hinaus wurden die Jesuitenkirche und die Marktkirche St. Sebastian wieder hergestellt.

Openstreetmap-Karte der Mannheimer Innenstadt

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Die 1967 eröffnete Universität Mannheim ist zu großen Teilen im wiederaufgebauten Schloss südlich des Zentrums untergebracht.

Weitere Wahrzeichen Mannheims sind der Wasserturm, das Planetarium und der Luisenpark mit dem Fernsehturm. Wer mit dem Aufzug hinauffährt erhält einen wunderbaren Blick über das Rheintal, flankiert vom Pfälzer Wald auf der einen und dem Odenwald und der Bergstraße auf der anderen Seite. Der Fernsehturm ist 190 Meter hoch und hat ein einzigartiges Panoramacafé, das sich einmal in der Stunde um die eigene Achse dreht. Im Luisenpark Mannheim, mit dessen Bau 1886 begonnen wurde, fand 1975 die Bundesgartenschau statt. Mannheim wird im Jahre 2023 die Bundesgartenschau zum zweiten Mal ausrichten, wobei der Luisenpark mit den vier frei werdenden Kasernenflächen Benjamin Franklin Village, Hammonds Barracks, Turley Areal und Spinelli Barracks zu einem 55 Hektar umfassenden Grünzug zwischen den Stadtteilen Käfertal und Feudenheim verbunden werden soll. Dabei soll auch Wohnraum für etwa 10.000 Menschen entstehen. – Tipps für die Kalkulation des Eigenheims: hier und hier.

Youtube-Video der Stadt Mannheim zur Bundesgartenschau 2023

Mit der Buga 2023 soll Mannheim noch grüner werden.

Moderne Architektur rund um den Hauptbahnhof Mannheim

Ansonsten hat in der Mannheimer Innenstadt moderne Architektur die Bausünden der Nachkriegszeit abgelöst. Gerade am Hauptbahnhof und darum herum hat sich seit der Jahrtausendwende viel getan. Die neugebaute Südtangente und der Fahrlachtunnel konnten ein Großteil des Durchgangsverkehrs aus der Mannheimer Innenstadt aufnehmen. Das Bahnhofsgebäude im Renaissance-Stil wurde entkernt und mit einer zweistöckigen Einkaufspassage versehen. Südlich des Bahnhofs wächst das Glückstein-Quartier mit dem imposanten Victoria-Turm, dem Lanz-Carré und dem Mafinex-Technologiezentrum der Stadt Mannheim.

Glücksteinquartier in Mannheim - moderne Architektur bei Wohn- und Geschäftsgebäuden
Glücksteinquartier in Mannheim: moderne Architektur südlich des Hauptbahnhofes. | Bild: sacker.de

 

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